Bei Großschadenslagen schnell einsatzbereit: Die Regionale Führungsstelle der Stadt Kappeln
Kommt es infolge von Unwetter- oder Starkwind-Ereignissen innerhalb kürzester Zeit zu einer Vielzahl an Einsätzen für die Feuerwehr, können die Kapazitäten der Rettungsleitstellen an ihre Grenzen stoßen. Aus diesem Grund wurden in Gemeinden und Ämtern des Landkreises Schleswig-Flensburg die Regionalen Führungsstellen gebildet, die bei diesen so genannten Flächen- oder Großschadenslagen die eingegangenen Feuerwehr-Notrufe für ihr jeweiliges Zuständigkeitsgebiet eigenständig abarbeiten und die Rettungsleitstellen somit entlasten können.
Der Orkan „Christian“ war im Jahr 2013 das ausschlaggebende Ereignis. Umgeknickte Bäume, abgedeckte Dächer, versperrte Straßen – damals gingen innerhalb weniger Stunden rund 70 Einsätze allein für die Kappelner Feuerwehren ein, so Gemeindewehrführer Dirk Schadewaldt, der am vergangenen Samstag die Besatzung der Regionalen Führungsstelle der Stadt Kappeln zu einer Fortbildung für die Abarbeitung ebensolcher Flächenlagen in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Kappeln-Mehlby begrüßte.
Wird die Regionale Führungsstelle im Ernstfall besetzt, leitet die zuständige Rettungsleitstelle die eintreffenden Feuerwehr-Einsätze für den Kappelner Raum direkt nach Mehlby weiter. Gemeinsam mit dem speziell ausgebildeten Team erfasst die Gemeindewehrführung dann diese Einsätze, priorisiert sie und teilt sie den Einheiten der sechs Ortsfeuerwehren zu. Abhängig vom Einsatzgeschehen müssen manchmal auch andere Organisationen mit eingesetzt werden, beispielsweise der Bauhof, Energieversorger oder Spezialeinheiten wie der Löschzug Gefahrgut.
Zur schnellen und effektiven Arbeitsweise setzt die Regionale Führungsstelle der Stadt Kappeln dabei auf digitale Infrastruktur. Einsatzleitung, Disposition, Dokumentation und Kommunikation werden durch eine spezielle Einsatzführungssoftware erleichtert. Die Bedienung dieser digitalen Werkzeuge stand bei der Schulung der zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer am vergangenen Wochenende im Fokus und wurde zusätzlich von einer Dozentin des Programmherstellers tatkräftig unterstützt.
An den mit Funk und Telefonie ausgestatteten PC-Arbeitsplätzen wurden mehrere simulierte Lagen im Gemeindegebiet abgearbeitet. Angelehnt wurden die angenommenen Einsatzmuster an die verheerende Ostseesturmflut im Oktober 2023, zu der die Kappelner Regionale Führungsstelle zuletzt für knapp zwei Tage durchgehend besetzt war.
Neben dieser gesonderten Schulung kommt das Team neben dem normalen Feuerwehrdienst im dreiwöchigen Rhythmus zusammen, um die Arbeit in der Regionalen Führungsstelle zu üben. Dadurch wird stete Einsatzbereitschaft gewährleistet, um bei zu erwartender oder bereits eingetroffener Großschadenslage sofort handlungsfähig zu sein.
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